Das vierte Element


Damit ein Lader effizient arbeiten kann, benötigt er unbegrenzten Zugang zu atmosphärischen Ressourcen. Dem entgegen stehen insbesondere zwei Sachen: Widerstände, z.B. durch zu kleine oder restriktive Luftfilter sowie Verwirbelungen vor dem Ansaugschlund. Je hemmungsloser die Turbine einatmen kann, desto mehr Luft-Menge kann sie zu den Zylindern schicken. Und je mehr Luft, desto mächtiger das Badaboom.


Schritt 1 war deshalb der erfolgreiche Ansatz, mittels eines zweiten Filters die Oberfläche und damit den potentiellen Durchsatz zu erhöhen. Widerstand ist nicht nur zwecklos, sondern auch Vortriebs-hemmend. Altes Borg-Sprichwort von 6aus49



Damit sich der Filter nicht zu schnell zusetzt, haben eine spezielle Socke übergezogen. Die erfüllt zwar ihren Zweck, reduziert aber gleichzeitig den mühsam erkauften Zugewinn an Luftmenge per konstruktiv bedingtem Widerstand



Nächster Schritt: Ein Windschild blockt Fremdkörper und beruhigt den Bereich vor dem Einlass des Laders. Das war/ist klar der richtige Weg, aber noch deutlich ausbaufähig. Let`s do it



Bei der Suzuki haben wir das bereits mittels eines laminierten halboffenen Gehäuses getan. Die vordere Hemisphäre sowie der Seitenbereich sind geschlossen. Dreck hat so keine Chance und im Innenbereich geht es lauschig und Verwirbelungs-frei zu.



Der hintere Sektor ist offen. Der Abstand zwischen Gehäuse und Filter lässt weiterhin alle Poren frei atmen, fortan jedoch ohne störende Verwirbelungen oder Quer-Strömgen. Funktioniert wie doof, soll die Kawa also auch von profitieren



Erstmal den Filter eintüten, denn es wird gleich sehr dreckig und klebrig



Mit Pappe und Klebeband formen wir die anvisierte Behausung direkt am Krad. Der Kasten wird größer als jener der Suzuki und soll das Druckrohr umfassen. (Wir haben lange gesucht, aber keine Eis-Packung in der benötigten Größe gefunden, deshalb der schnöde Karton. Wir geloben Besserung)



Untenrum machen wir dicht



Ein Müllsack dient als Trennschicht. Und wenn der Versuch nichts wird, müssen wir den Beutel nur umkrempeln und können alles am Stück entsorgen



Immer extrem heikel: Über-Kopf-Laminieren. Mit gutem Harz und nicht allzu schwerer Matte durchaus möglich



Und da ist sie, unsere Rohform. Sieht nach nichts aus, wir könnten jedoch mit dem Zwischenstand nicht glücklicher nicht sein, denn das gesamte Konstrukt liegt einteilig vor uns. Stabilität und Masse nachlegen ist kein Problem und bereits partiell passiert: die Kanten sind mit unserer hauseigenen Glasfaser-Paste aufgefüllt worden, was das Skelett verstärkt und benötigtes Fleisch liefert, um später die Kanten von außen abrunden zu können



Auch außen gar nicht mal soo Scheiße!



Vorne mussten wir noch mal ran und etwas Material nachfüttern, um auf die gewünschte Breite zu kommen



Das haben wir von innen mittels überlappendem Stoß gegen eine Anlage-Form erledigt und gleichzeitig die bereits aufgefüllten Kanten über-laminiert



Einfach mal Rutsche Filler drüber, um zu sehen, wie der Stand der Dinge ist



Schleifen, Fillern, Spachteln, Schleifen... und zwischendurch immer wieder abkotzen. Macht keinen Spaß, nützt aber nichts. Wie immer geizen wir mit Spachtelmasse und erzeugen die Form, so weit es nur geht, per Glasfaser-Material



Befestigt werden muss der Dödel auch noch. Dazu haben wir zwei Löcher gesetzt und eines davon mit einer Einzieh-Mutter bestückt



Chön Chwarz



Eingefärbt und montiert. Wir haben die Befestigungs-Stelle des alten Windschilds genutzt, so dass wir notfalls zurück rüsten könnten



Der vermittelnde Halter beseht aus Alu. Neben der sichtbaren Schraube ist vorne noch eine zweite unsichtbare im Einsatz, die von unten ihr Tagwerk erledigt



Genau wie bei der Suzuki sind Seiten sowie der vordere Sektor hermetisch verschlossen, was Dreck fernhält und den Einlass-Bereich beruhigt. Die Frischluftzufuhr erfolgt von hinten. Von hinten ist einfach immer gut



Wir wollen den Kasten unten als auch hinten noch weiter abriegeln. Und dabei können wir endlich wieder auf Eis-Karton zurückgreifen. Herrlich!



Und so soll es werden



Edelstahl-Origami. Die Schablone haben wir auf VA-Blech übertragen, ausgesägt, zigmal gefaltet und gekantet, bis das hier auf der Bühne lag



Kann man nur sehen, wenn man überfahren wurde oder in `nem Gulli-Schacht wohnt. Das Blech macht ggf. notwendige oder sinnvolle Modifikationen in dem Bereich einfacher. Und wenn wir die finale Form ermittelt haben, wird es als Laminier-Form verdingt



Bei aufrechter Körperhaltung kann man das Blech bestenfalls erahnen. Jetzt muss sich das Konstrukt erst einmal im Fahrbetrieb beweisen. Spätesten s im Winter werden wir dann erneut Hand anlegen und die gesammelten Erfahrungen in die nächste Stufe einfließen lassen, auf das wir so viel Luft wie nur möglich durch den Lader befördern können. Badaboom kann man nie genug haben