Restef(l)icken
Wir fahren immer noch mit dem China-Tacho aus unserem Langzeit-Test herum. Der funktioniert zwar… noch …größtenteils… Aber auf Dauer soll das Plastik-Geschrubbel wieder weichen. Deshalb sichten wir seit geraumer Zeit den Zubehör-Markt, ohne dass sich angesichts aktueller Exponate so etwas wie Auslöse-Reflexe einstellen würden. Wir wollen ein klassisches Rundinstrument mit. Und auf jeden Fall mit Zeigern. Das Angebot ist überschaubar, die Preise grenzen teils an versuchten Raubüberfall und funktional ist vieles heillos überkandidelt. Also ist wohl mal wieder Selberbauen angesagt - unter strengstem Ausgabeverbot. Ein Null-Euro-Instrument aus Schrott. Geht das?
Wir haben ja noch das alte formschöne, filigrane und äußerst dezente Dashboard der Sprint ST rumliegen. Das nehmen wir!
Zumindest den Tacho. Der ist nämlich tatsächlich sehr brauchbar. Alle Anschlüsse sind schraubbar und er lässt sich sogar mit externen Tastern bedienen. Da die Spenderbude dieselbe Vorderradgröße aufweist wie die Z, haut auch die Übersetzung hin. Zudem hat er CE-Zulassung und die Skala deckt den notwendigen Bereich ab. Die Kabelbelegung haben wir aus dem OEM-Schaltplan gefischt. Mal schauen, ob wir dem Kollegen Leben einhauchen können
Funktionstest am E-Tisch. Das LCD spricht zu uns und die Beleuchtung geht
Ebenfalls extrem Konto-schonend: Eigenbau-Tachosensor, natürlich aktiv und somit Allerwelts-kompatibel
Makita-Trigger-Simulator. Wird von vielen fälschlicherweise als Akku-Schrauber missbraucht
Als Referenz klemmen wir parallel einen Zwilling des derzeit verbauten Tachos an. Von dem wissen wir, dass er ordentliche Werte raushaut und kennen seine Impuls-pro-Umdrehung-Kennzahl. Erster Test mit niedriger Drehzahl und nur einem Magneten. Haut hin
Zweiter Test mit deutlich mehr Drehzahl und Signalen. Auch hier gibt`s nix zu meckern. Die geringe Abweichung geht in Ordnung, da wir den Referenz-Tacho nicht auf den korrekten Radumfang justiert haben und dieser zudem nicht jeden Zahlenwert raushaut, sondern sprunghaft durch die Werte hoppelt. Bei dem Test geht es auch nur darum festzustellen, wie viele Signale pro Radumdrehung der Tacho erwartet. Daraus ergibt sich dann die Anzahl der Magneten am Rad. Der Tacho ist also 100% kompatibel zum vorhandenen Setup und kann ohne Änderungen verwendet werden
In der Schrottkiste oxydiert dieser uralte und defekte Hoschie herum. Wir sind scharf auf sein Gehäuse
Und tatsächlich passt der Triumph-Tacho ganz passabel in das WMD-Häutchen. Dessen Innereien wandern direkt in die Tonne
Dem Tacho nehmen wir das Brillen-Glas ab…
… uns schleifen die Gehäuse-Kante runter auf Null
Jetzt lässt sich der ST-Tacho kopfüber einwerfen…
… und kommt somit zu einem ordentlichen Alu-Gehäuse, so dass er auch unisono werkeln kann
Sogar die vorhandene Bodenplatte kann nach einer leichten Umarbeitung beibehalten werden. Das geht alles fast zu einfach
Schon mal ganz amtlich. Allerdings trägt das Teil im blanken Zustand optisch noch zu dick auf. Die Neunziger sind vorbei. Etwas diskreter darf’s ruhig sein
Den oberen Teil haben wir poliert, den unteren gestrahlt und dann mattschwarz lackiert, so dass wir zur klassischen Becher-mit-Chromring-Optik gelangen
Schwarz macht schlank. Ganz anderer Schnack
Einfach mal oben draufgelegt. Fügt sich schon mal ganz gut ein und ist tatsächlich sogar kleiner als der Plastekram
Schieben ist Scheiße! Deshalb brauchen und wollen wir auf jeden Fall eine Tankanzeige. Die entreißen wir ebenfalls dem ST-Cockpit
Eine passende Alu-Hülse als Gehäuse…
… gefolgt von einer Dusche Unhell-Glanzfrei und fertig ist das Duo, das uns insgesamt weniger als eine Pommes-Majo gekostet hat
Die Gehäuse werden später noch miteinander verschraubt
Es fehlt noch die Bodenplatte sowie ein paar Kontrollleuchten. Dann muss die Tankanzeige noch auf den vorhandenen Sensor kalibriert, die Verkabelung gestrickt werden und das Konglomerat ans Krad