Watership down
Dann schauen wir mal, was wir uns da angelacht haben. Hosen runter – Schwanzmessen!
Alles über. Da wir (immer noch und schon wieder) total dufte und nachhaltig sind, kommt bei uns, schon aus rein ökologischen Gründen, kein Plastik ans Krad
Typischer Anblick, wenn man verhülltes Getier aus seiner Schale pult: jede Menge Verkalkungen und Oberflächen-Oxydation. Hinter abschottenden Wänden treibt der Gammel ungehindert sein schändlich` Treiben. Und dabei haben wir den Hobel schon gewaschen und grob gereinigt. Kalk ist aber hartnäckig. Erledigen wir später am gezogenen Triebwerk
Und auch hier entfaltet Wasser seine destruktiven Kräfte: Tank-Belüftung und -Muldenablauf
Beide sitzen komplett dicht, was leider vollkommen normal ist. Dabei sind das keine Kinkerlitzchen. Ist der Abfluss verstopft, läuft bei Regen die Mulde voll mit H²O. Öffnet man dann beim Tanken den Deckel, läuft die Suppe unweigerlich ins Tank-Innere und spült den Dreck, der sich dort angesammelt hat, mit hinein
Und das ist der Auslöser: der Schlauchanschluss für den Abfluss. Geringer Querschnitt und unglücklich gewähltes Material sorgen für rasche Verstopfung. Da hilft kein Pflaumenmus, die Rosette sitzt dicht und lässt sich auch nicht einfach freifurzen
Welche Auswirkungen das hat, zeigt sich im Inneren. Mit unserem Eigenbau-Nass-Sauger entleeren wir den Tank, bis nur noch eine Pfütze drin schwimmt
Und die zeigt es deutlich: unter der Benzin-Schicht hat sich ein kleiner Wasser-See gebildet, an dessen Grund sich zudem Sedimente abgelagert haben. Finden Archäologen vielleicht spannend, der Motor aber nicht. Da Wasser schwerer als Benzin ist, sammelt es sich immer an der tiefsten Stelle – und genau an der nuckelt dann der Benzinhahn oder Stutzen
Wir haben das Zeugs mal fix mit einer Spritze extrahiert. Oben eine kleine Schicht Brennstoff, darunter pures Brackwasser. Bei Blechtanks doppelt doof, denn die reagieren rostend auf die oxydierende Jauche. Den Tankmulden-Ablauf in Schuss zu halten, zahlt sich also aus. Bei jedem Hobel. Wer die Kanäle ein-, zweimal im Jahr mit dem Kompressor durchpustet, ist eine immense Problemstelle los
Bei den Vorgängermodellen immer wieder quell fiebriger Unfreude: die Pumpenplatte, bzw. deren brechfreudige Anschlüsse. Unser Modell besitzt bereits die verbesserte Version mit nur noch einem Abgang und wesentlich stabilerem Schnellverschluss-System. Einziger Nachteil: die Rail wird so nicht mehr durchspült und Fremdkörper können sich leichter vor den Düsen absetzen. Wir werden die Spritze also definitiv zerlegen und reinigen
Äußerlich ist der Tank soweit i.O. Ein paar kleine Macken im Bereich des rechten Aufklebers sind auch schon alles. Da wir den Schriftzug sowieso wegrubbel, erledigen sich die Scharten in dem Zuge von alleine
Und noch mehr Wasser. Diesmal aus dem Kühlkreislauf. Herrlich grün, schön klar und blitzsauber. Das Tierchen ist regelmäßig gewartet worden, der Motor auch innerlich aprilfrisch
Weitere H²O-Attacke: völlig verrostete Muttern der Krümmer-Stehbolzen. Gingen aber noch einwandfrei runter und auch alle Gewindestifte sind ganz geblieben
Man muss derart malträtierte Muttern nicht entsorgen. Selbst scheinbar völlig vergammelte Ware lässt sich meist erfolgreich recyceln. Ab ins Entroster-Bad
Nach ein paar Minuten sieht die Sache schon ganz anders
Komplett rostfrei und blank. Die Muttern müssen jetzt noch gegen erneutes Gammeln geschützt werden, was wir mit unserer Schwarzbrand-Anlage erledigen werden. Der Aufwand lohnt sich. Hochfeste Flanschmuttern sind nicht billig, kann man sich ruhig hinlegen
Vom Krümmer säbeln wir gleich mal ein Stück ab und bereiten ihn für den späteren Umbau des Kamins vor
Das gute Stück ist komplett aus Edelstahl und jetzt wieder komplett blank. Auch hier erfreuen wir uns an der erfolgreichen Evolutions-Teilnahme. Bei früher geborenen waren die oberen Stücke nämlich teilweise ferrithaltig und konnten rosten
Befestigt wird der Schlot fürderhin mit Messing-Muttern. Absolut ungammelbar! Hutmuttern kontern die Sache und riegeln die Stehbolzen hermetisch ab. Das hält bis ans Ende aller Zeiten und rostet nicht mal fest, wenn man den Kutter in einem See versenken würde
Unausweichliches Fusseltuning. Felgenrandaufkleber. Warum macht man sowas? Gruslig! Ab in die Tonne
Die Räder haben wir neu lackiert. Ein dunkles, mattes Silber (mit vielen Klarlackschichten für eine nette Tiefenwirkung) ist das Kolorit unserer Wahl und wird auch beim späteren Lackkleid des Bodyworks eine prominente Rolle spielen. Zudem gab`s achtern breitetechnisch ein Upgrade auf satte 200mm feinsten Supersport-Gummi. Für Auge, Teer und Fahrfreude
Frische Winkelventile für verletzungsfreies Luftdruckprüfen. Vor alle vorne echte Freudenspender
Noch eben fix wuchten und dann kann auch schon ein Haken unter die ersten Komponenten. Die Räder sind nämlich fertig. Nächster Halt: Gabelumbau. Und der wird nicht ansatzweise so flott von Statten gehen, denn da haben wir einiges vor