Missbrauch


Gewöhnlich verbauen wir möglichst schlichte Alu-Markisen überm Vorderrad. Diese Bedachungs-Tradition werden wir für die ST unterbrechen – verweigern uns jedoch auch weiterhin standhaft den üblichen Verdächtigen


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Tatsächlich spukt die Idee des Missbrauchs minderjährigen GFKs schon lange durch die verstaubten Kerker unserer eher mittelmäßig durchbluteten Obergeschosse. Zeit, sie endlich mal umzusetzen. Unser Opfer ist eigentlich eine Hinterradabdeckung



Ungewöhnliche Teile erfordern ungewöhnliche Befestigungen. Der Fender hängt an einer solchen - wortwörtlich



Stabilisierung erfährt die Sache durch unauffällige Kumpanen hinterm Gabelrohr



Die asymmetrisch angeordnete Bucht haben wir aufgedremelt und in einen Luftkanal umfunktioniert, dessen einziger Sinn und Zweck optischer Natur und bar jedweder technischen Funktion ist. Was als Daseinsberechtigung vollkommen ausreicht. Der rückwärtige Überstand ist noch deutlich zu lang und wirkt befremdlich



Auf der linken Seite ist die Kontur hingegen glatt. Wir schnippeln den Achter-Sektor sukzessiv zurück, bis das Ergebnis passt



Da der Spritzschutz eigentlich für einen 190er gedacht ist, passt er nicht ohne weiteres zwischen die Gabelholme. Ausschnitte beheben das Debakel



Hat von vorne betrachtet etwas insektoides. Quasi ein Shit-Wing-Kopffüßler



Fertig beschnittenes und auch schon gelackmeiertes Teil. Der Fender endet nun direkt hinter den Gabelrohren. Den rückwärtigen (§-)Spritzschutz übernehmen die vergitterten Kühler. Seit dem Wegfall der „StVZO-15cm-Regel“ kann man hier relativ kreativ zu Werke gehen. Wir haben dennoch präventiv Rücksprache mit dem Kittel-Häuptling vom Stamm der Klemmbrett-Indianer gehalten, der nach einem kräftigen Schluck Feuerwasser sowie einem ordentlich Zug aus der Friedenspfeife meinte, der große Manitu würde das Kriegsbeil begraben und uns seinen Segen erteilen. Was auch immer er damit gemeint haben mag?! Hauptsache, Bleichgesicht spricht nicht mit gespaltenem Klapphelm



Etwa 40cm weiter oben hockt unsere derzeit größte Problemzone und Quell langwierigen Kopfzerbrechens. Unzufrieden mit dem bisherigen TFL-Layout haben wir den Lichtzwerg versuchsweise in ein Alu-Gehäuse verfrachtet



Nicht richtig scheiße – aber auch nicht richtig geil. Am liebsten würden wir den 5-Zöller solo und mittig positionieren. Dann würde er jedoch fürchterlich weit nach vorne abstehen, Stichwort Zündschloss



Nächster Versuch mit moderat gepimptem Gehäuse. Die Hose will dennoch einfach nicht aufgehen. Fender gut, Funzeln nicht. Das Lampen-Thema wird weiter vertagt. Kommt Zeit, kommt Erleuchtung



Machen wir am Lenker weiter. Den OEM-Pott (links) ersetzen wir dieses Mal nicht mit Alu-Ware, sondern transparent-getöntem Gedöns von Brembo (rechts)



Dafür verbauen wir wie gehabt nur eine Schalt-Armatur. Das kompakte Teil beherbergt insgesamt 7 Drücker: 5 vorne, 2 hinten und es erspart rechtsseitige Ergänzungen. Einer für alle, alle für einen



Der zu schaltende Saft wird einem LiFePo4 der neustens Generation entnommen. Der Kraftzwerg wandert in den noch zu bauenden Höcker



Passend zur Armatur und deren Anforderungen haben wir eine Steuerbox nach Art des Hauses gebaut. Kein Schnick-Schnack, keine Programmierung notwendig und Null Stromaufnahme bei ausgeschalteter Zündung. Bis zu 20A sind auf jedem Kanal möglich und die Keksdose ist mit exakt dem Funktionsumfang ausgestattet, den wir für dieses Moped brauchen und wollen. Nicht mehr, nicht weniger, kein Schickschnack oder Spielkrams



Klar, kann man so eine Plantsch-Session auch mit allen anderen Steuerboxen am Markt machen. Aber unsere ist eine der wenigen, die danach auch noch funktioniert. Das Teil ist bis mindestens fünf Meter Wassertiefe dicht, unempfindlich gegen Vibrationen, Hitze und Magnetfelder und kann von kaum etwas unterhalb eines EMP gestoppt werden



Bevor wir die Strippen ziehen, muss erst noch das Heck fertig gestellt werden. Und bei dem, was wir uns diesbezüglich vorgenommen haben, wird das kein Spaziergang im Park. Los geht`s mit der Anus-Pimpung im nächsten Kapitel