Rechenzentrum


Teil 2 unserer akribischen Aufräumarbeiten. Und definitiv ein kritischer Akt. Denn wir wollen der ECU eine neue Heimat verpassen. Der Brocken ist nicht gerade zierlich, dafür aber zickig und sensibel. Wir beabsichtigen, die Keksdose an der wahrscheinlisten dämlichsten und unsinnigsten Stelle des ganzen Bocks zu positionieren: Vor dem Federbein, in direkter Schussrichtung des Hinterrads. Ja, das ist wirklich schön schlau ausgedacht


Die Sache wird nicht gerade durch den Umstand vereinfacht, dass dort keinerlei sachdienliche Ansatzmöglichkeiten für eine Halterung vorhanden sind. Den Rahmen anbohren wollen wir nicht, somit bleibt lediglich der obere Bolzen des Federbeins als potentielle Haltestelle



Ein VA-Winkel, dessen Rückseite am Rahmen anliegt, ist die Basis unserer Wahl



Eine Querstrebe gesellt sich hinzu



Jetzt haben wir zumindest schon mal eine Ansatzfläche, von der aus wir weiterarbeiten können



Das Konstrukt wird mit weiteren Knotenblechen versteift



Ein angeschweißtes Blech bildet die Rückwand und Halteplatte für die ECU. Kann so natürlich nicht bleiben. Eine Regenfahrt und die Kiste wäre ein Flutopfer



Deshalb haben wir dieses nette Schaumstoffkissen geschnitzt



Den Softie wickeln wir stramm in Folie ein…



… und laminieren ihn anschließend zu. Ein paar Holzreste dienen als Spann-Rahmen. Der Schaumstoff erzeugt von innen kaschierenden Gegendruck, so dass die Sache gleichmäßig in Form gepresst wird. Alter Indianer-Trick. Das Verfahren funktioniert insbesondere bei Teilen mit abgerundeten Ecken und Kanten gar wunderprächtig



Astreiner Brotdosen-Deckel…



… der wunderbar über die ECU passt. Na sowas



Grob beschnitten und halbwegs in Form. Muss nun noch irgendwie festgemacht werden



Die ECU-Verschraubung haben wir mit Tonnen bestückt, deren Innengewinde dem Deckel Halt geben werden



So bleibt es bei lediglich zwei Löchern in der Rückwand



Deckel und Platte sind passend aufeinander zugeschnitten, zwei Schrauben halten die Sache zusammen



Ein bisschen Polyester-Kosmetik…



… sowie etwas Kontrollschwarz später, ist die Dose so gut wie fertig. Fehlt nur noch Lack



Die Box sitzt hauchzart vor dem Federbein und wird nach oben hin mit der Tankrückseite abschließen. Wir müssen also einen neuen Platz für den Dämpfer-Pott finden. Denn da, wo er jetzt hockt, residiert der Oktan-Bunker



Erst einmal alles wieder auseinander und eine Rutsche unhelle Pigmente auf die VA-Epidermis gesprüht. Ein kleines Moosgummi-Pad sorgt für behagliches Anschmiegen



Metall auf Metall wäre doof, deshalb das Pad. Durch die schwarze Oberhaut fällt der Träger nicht mehr auf. Und obwohl mit nur einer Schraube befestigt, ist die Sache vollkommen verdrehsicher. Selbst bei gelöster Mutter geht das Teil nicht spazieren. Stabilität ist ebenfalls kein Thema. An dem Konstrukt kann man locker den ganzen Hobel aufhängen



Und auch für den Dämpfer-Pott haben wir eine Lösung gefunden. Er steckt in einer gedrehten, schwarzen Alu-Buchse und zusammen mit dieser in einer gefrästen Klemmung, die wiederum mit dem ECU-Cover verschraubt ist. Was man nicht verstecken kann, sollte man wenigstens adrett drapieren



Damit sind zwei weitere Sorgenkinder untergebracht und die größten Brocken aus dem Weg. Gehen wir den Rest an, es wartet noch einiges auf uns.