Nachhaltiger Schaden


„Biologisch abbaubar“ ist eine Eigenschaft, die man sich durchaus für seine Enddarm-Auswürfe wünschen darf. Wenn das Attribut jedoch auf Vergaser-Innereien zutrifft, ist die Nummer einfach nur für den Arsch.


Beginnen wir aber mit dem Kern der Gesamt-Aktion: der Sitzposition. Mittels Adaptern rüsten wir die Forke auf Rohrlenker um. Der Höhengewinn ist beträchtlich



Das fällt insbesondere beim direkten Vergleich mit den bisher montierten Stummeln ins Auge



Das Ganze ist auch messbar und lässt gepeinigte Bandscheiben und versprödete Handgelenke jubilieren. Man ist halt keine 50 mehr



Gleichzeitig ist unübersehbar, dass der reine Lenkerumbau nicht ausreicht. Denn der Hobel sieht so nicht nur komplett benagelt aus, sondern erfordert begleitend auch noch eine Korrektur der Gesäß-Position sowie des Kniewinkels



Zuvor befassen wir uns aber noch mit ein paar unausweichlichen Kleinigkeiten und Altlasten. Der Reigen beginnt mit einem filigranen Kettenschutz…



… gefolgt von einer neuen Befestigung für den hinteren DOT-Pott



Die verzinkten Achsmuttern sind optisch nicht mehr der Hit und die Konterung wenig ausgenschmeichelnd und technisch redundant



Alu-Buchsen, sowie ein Kurzaufenthalt in unserer Schwarzbrand-Anlage frischen die Baustelle auf



Die bisherige Tankbefestigung wird ebenfalls ausgetauscht



Die neue besteht aus Rundmaterial



Beim routinemäßigen Check der Vergaseranlage fand sich unerfreulicherweise einiges an ekeliger Matsche



Schwarzer Teer. Das sind keine klassischen Festkörper wie Staub oder Dreck, sondern Rückstände der aktuellen gruseligen „Bio“-Suppe, wie sie an den Zapfsäulen ausgeschenkt wird. Die Spritqualität nimmt im selben Maße zu, wie der Preis für das flüssige Gold steigt



Der ekelige Schmodder findet sich überall im System, natürlich auch am Benzinhahn. Den Tank werden wir später noch endoskopieren, der Benzinhahn fliegt komplett raus



Bild des Grauens. Das sind nicht etwa die Düsen eines Scheunenfunds, der seit dem Einmarsch der Alliierten nicht mehr gelaufen ist, sondern das Innere eines durchgehend benutzen Krads



Nebenbei entdeckt: eine Leerlaufdüse ist nicht mehr ganz komplett



Wir haben die Anlage komplett zerlegt und gereinigt (der Workshop zum Thema findet sich in Kürze unter „Mach`s Dir selbst“). Das sieht soweit alles wieder gut aus…



… solange man nicht mit der digitalen Lupe heran zoomt. Denn dann offenbart sich, welchen Schaden die aggressive Plörre tatsächlich angerichtet hat. Düsen und –Stöcke sind total zerfressen und komplett zerstört. Hier hilft nur noch austauschen



Macht man sich klar, dass die Teile aus Messing bestehen, einem Material, dass grundsätzlich extrem resistent gegen Chemikalien, Gammel und Korrosion ist, braucht es nicht viel Phantasie um sich auszumalen, was die Plörre weniger resoluten und empfindlicheren Materialien antut. Wir werden neben den Düsen auch sämtliche Schläuche austauschen sowie eine große Filtereinheit installieren, die als Abscheider dienen wird. Solche Systeme setzen wir inzwischen seit Jahren erfolgreich ein. Zwar müssen die Filter nach spätestens zwei Jahren ersetzt werden, dafür bleibt dem Rest des Systems jedoch einiges erspart