GFK-Gemetzel


Teil 2 unseres SadoMaso-Glasfaser-Massakers und Ausdruck bedenklich autodestruktiver Tendenzen. Jetzt gilt es. Hopp oder Top. Gabel oder Tonne. Formidable Maske oder elende Rohstoff-Verschwendung.


Stand der Dinge. Schlechter Nachbau des Brandenburger Tors. War wohl Alkohol im Spiel



Wir haben den Rohling solange geschliffen und überschüssige Materie abgesäbelt, bis schlussendlich das hier dabei heraus kam



Warum nicht gleich so?! Geht doch!



Wichtig in dieser Phase: alles, was später am Lenker thronen soll, muss jetzt montiert werden, damit wir z.B. Durchführungen für die Bowdenzüge und Elektrik berücksichtigen können



Wir haben etwa zwei Quadratmeter Glasfasergewebe sowie einen Liter Harz verballert. 90% davon liegt als Abrieb auf dem Boden, befindet sich pulverisiert in diversen Organausgängen oder als Beschnitt in der Tonne. Ganz normale Quote, wenn man direkt ein Positiv baut. Wo gespänt wird, fallen Hobel



Und noch einmal greifen wir ins Regal mit dem Kleister-Krempel und verschließen die noch offene obere Bucht



Ganz grob zugeschnitten. Die entstandene Ebene fluchtet mit der Oberseite der Gabelbrücke



Da wir so langsam in die finale Phase kommen, pinseln wir den Rohling zwischendurch mit Kunstharz ein – daher der Glanz. Das Zeugs dringt in Poren und Löcher ein und füllt sie (viel besser als Spachtel es kann) aus



Den neuen Deckel haben wir mittlerweile aufgebohrt. Und nun zeigt auch dessen Zweck: Das Zündschloss wird jetzt komplett von der Maske eingefasst und der Schlüssel durch die Öffnung eingeführt. Zudem werden wir hier später die Kontrollleuchten ansiedeln



Von dem klobigen Zünd-/Sperr-Schloss ist nichts mehr zu sehen. Alles ist nett verpackt und TÜV-konform



Die Form ist immer noch recht grob, insbesondere in Sachen Symmetrie müssen wir noch Hand anlegen. Zudem ist die Passform mit der Zeit aus dem Ruder gelaufen und die Seitenteile liegen nun zu stramm an. Die Maske steht somit leicht unter Spannung, das passt nicht zu unserem Anspruch



Deshalb ergreifen wir drastische Maßnahmen und säbeln die Flanken komplett ab. Kaffeerührstäbchen dienen als provisorische Spacer, so bleiben die Teile parallel



Im montierten Zustand laminieren wir die Seiten wieder an. Erst von außen und anschließend wird der Spalt von innen verschlossen



Zeichen des Fortschritts. Eine flinke Lage Feinspachtel läutet das Ende des Kleister-Desasters ein



Grob verschliffen und mit hauchdünnem Kontrollschwarz überzogen. Jetzt, wo das Ding durchgehend einfarbig erstrahlt, kann man die Problemzonen besser erkennen. Das sieht unterm Strich schon deutlich besser aus, als erwartet. Gut für die Motivation



Tatsächlich müssen wir nicht einmal mehr nachspachteln



Voll fiese Falle: Lufteinschluss, direkt unter der Oberfläche und mit offener Pore. Die würde die Lackarbeiten massiv sabotieren, muss also weg



Mit einem kleinen Fräser legen wir den Graben frei und verschließen ihn danach hermetisch



Schon richtig gut. Dabei ist das wiederum nur hauchdünnes Kontrollschwarz. Der Brocken ist noch nicht einmal grundiert



Inzwischen Usus: silbrige Schrauben im Dampfbad als vorbereitende Maßnahme…



… für ihre Umfärbung. Willkommen auf der dunklen Seite, Mädelz



Reich des Schattens, alles Ton in Ton. Die provisorischen Haltebleche haben wir gegen finale Ware ausgetauscht. Diese sind noch einmal etwas schlanker und ragen nun bis knapp über die untere Brücke. Sie sind Lampenhalter, Maskenträger und Blinker-Aufnahmen in einem



Unten docken die Blinker an. Ebenfalls unhelle Ware



Die Maske ist so gebaut, dass sie quasi von alleine hält. Einmal aufgeschoben, kann sie dank Formschluss und Gravitation nicht mehr weg. Deshalb reicht eine minimalistische Arretierung. Wir setzen nur jeweils eine versenkte M6-Schraube pro Seite ein. Das ist mehr als ausreichend und trägt nicht auf



Die komplette Lichtzeile. Klar, eigenständig und schlicht



Apropos eigenständig: Wer mit offenem Auge und wachem Verstand das Kapitel verfolgt hat, konnte ihn bereits erspähen: unseren Lenker. Wollten wir schon ewig mal machen und jetzt passt er endlich ins Konzept: ein flaches Z-Geröhr. Ist noch ein bisschen zu breit. Wir werden auf jeder Seite etwa 3-4cm abschnippeln, so dass wir auf griffelfreundliche ~85cm kommen



Als Kontrastmittel gibt’s jede Menge moderne italienische High-Tech-Ware in Form von Spiegeln, Griffen, Hebel und Armatur



Linksseitig sitzt eine Einheit von Magura. Wir haben die Kupplung nämlich von Seilzug auf Hydraulik umgebaut. Kann man locker mit dem kleinen Finger bedienen. Nicht ganz billig, aber jeden Cent wert



An dieser Stelle verlassen wir die Stirnansicht des Hobels. Was vorne noch fehlt, ist die elektrische Bedieneinheit. Und die bauen wir im nächsten Abschnitt. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: mit einem einzigen Ansatz ist es auch hier nicht getan. No pain, no gain