Einlochen


Wir haben das Grün erreicht und bis zur Fahne sind es nur noch wenige Schritte. Also holen wir ein letztes Mal das Dreizehner-Eisen aus der Werkzeugschublade, vermöbeln damit den Caddy und beenden anschließend die British-Open 2021, einen Monat unter Par.


Vorher steht aber noch einiges an. Z.B. Litzen-Stricken. Vom ehemaligen vorderen Kabelgeflecht haben wir lediglich vier Fäden behalten…



… der Rest wandert in die Tonne. Das hier ist nicht einmal die Hälfte des ausgesonderten elektrischen Garns



Da sich sämtliche Schalter sowie die meisten Verbraucher im vorderen Bereich tummeln, wollen wir die Schaltzentrale ebenfalls dort unterbringen. Das hält die Wege und somit Kabelstrecken kurz. Hinterm Lenkkopf ist ausreichen Platz, den wir mit einer angeschraubten Basisplatte erschließen, an deren Unterseite wir zudem die Hupe gut versteckt installieren können



Die Platte bestücken wir oberseitig mit unseren Komponenten. Das ist schon alles, was wir brauchen – inkl. Der Last-Schaltungen. Um die Sache von Vibrationen zu entkoppeln, sitzen die Teile auf Zellkautschukplatten und sind mit Kabelbindern gesichert. Hitze oder Wasser sind kein Problem, alles ist hermetisch vergossen und abgeschirmt. Zudem haben wir der Platte einen zentralen M6-Massepunkt spendiert. Da bei uns ausnahmslos jeder Kreis seine eigene Masse-Öse bekommt, ist so eine Docking-Station eine veritable Angelegenheit. Abgesehen von den beiden Brocken sind trotz Einspritzanlage nur noch ein weiteres einzelnes Relais sowie natürlich die ECU im Heckbereich vorhanden



Während des Verkabelns (bzw. danach) stellte sich blöderweise heraus, dass eine mistige Drecks-LED leidlich einen an der Waffel hatte und sporadisch ausfiel. Da der Kontroll-Cluster ebenfalls vergossen ist, mussten wir die gesamte Bestückung nebst Kabellage neu machen. Bei der Gelegenheit haben wir dann gleich auf unsere taufrischen ultra-hellen LEDs umgerüstet



Das Abdeck-Blech für den Kühlwasser-Sensor aus der letzten Folge haben wir wie angedroht funktionstechnisch aufgerüstet



Ein kleiner VA-Bogen führt jetzt den Gaszug, so dass der Bengel zwar eng anliegt, sich aber dennoch frei bewegen kann



Bedingt durch den spartanischen Heckumbau und Wegfall des Radhauses, gebricht es dem Haupt-Kabelbaum ein wenig an Behütung



Eine passende Schottwand aus Alu versperrt den Zugang und sorgt auch bei Dreckswetter für gesicherte Verhältnisse



Auch am vorderen Ende haben wir ein Schutzblech installiert. Dieses hockt an Extensions, welche auf die Krümmer-Stehbolzen geschraubt sind. Das Blech deckt die oberen Rohrbögen mittig ab



Der Sektor wird nämlich ganz schnell mal ganz heiß (sach` bloß!). Und auf Grund des neuen Kühlers sowie dessen ortsnaher Positionierung, kommen die Plastik-Flügel des Lüfters in bestimmten Stellungen dem thermischen Epizentrum gefährlich nahe. Das Blech unterbindet destruktive Einwirkungen in dem kritischen Bereich und ist dabei praktisch unsichtbar



Weiter geht`s mit unseren Tankbefestigung-Höckerhalter-Hybriden. Original ist das zu bestückende Sackloch-Gewinde im Rahmen lediglich ein M6er – weshalb wir in der Konstruktionsphase auch mit dieser Größe gearbeitet haben. Für den Dauereinsatz ist das jedoch etwas labil. Aus dem M6 haben wir deshalb amtliches M10x1.25 gemacht. Dem muss die Säule nun natürlich folgen



Wir haben Stehbolzen mit beidseitigem Gewinde fabriziert, den Alu-Korpus passend aufgedreht und mit demselben Gewinde bestückt



Links die endgültige Form mit bereits eigesetztem Stehbolzen, daneben die spiddelige Vorversion



Stabil wie bescheuert, steht wie eine RiMoLa auf Viagra und macht artig die Kerze. Der gewindefreie Mittelteil erzeugt per Anschlag automatisch die benötigte Einschraub-Tiefe



Eben diese ist notwendig, um die Tankhalterungen funktional und schwimmend in Position zu halten. Die Gummi-Blöcke dürfen nur geführt, keinesfalls aber gequetscht werden. Die Alu-Tonnen bilden die vorderen Aufnahmen für das Höcker-Oberteil



Und damit alles schön frisch bleibt, wickeln wir das Abteil in Zellophan ein



Tatsächlich bildet die Folie eine Sperrschicht für einen letzten klebrigen Akt. Denn erst, wenn alles final sitzt macht es Sinn die Grundplatte für den Anal-Parkplatz des Piloten zu laminieren. Wichtig: die später verwendeten Schrauben müssen alle sitzen, damit die von der Grundplatte berücksichtigt werden



Perfekt! Dank der vorbereiten Zuschnitte ist jede Lage flächendeckend und ohne Falten zu werfen in Position, was eine prächtige und gleichmäßige Ebene erzeugt. Ganz wichtig: immer ein paar Zentimeter über die eigentlich gewollte Kontur hinaus verharzen. So liegt die Sache nicht nur besser an, sondern ergibt beim späteren Beschneiden eine bis zum Rand gleichmäßig dicke und gut durchtränkte Kante



Von Klett halten wir in dem Bereich gar nichts. Stattdessen ist die Platte mit drei Zapfen bestückt worden…



… welche in entsprechend platzierte Aufnahmen im Höcker gesteckt werden



Fertige Polsterung, bereit für den Bezug



An dieser Stelle beenden wir die Aufbau-Serie. Natürlich folgt noch der unausweichliche Abschluss-Bericht. Bis dahin geht`s noch zum Kittel-Knecht, auf dass er unser Unterfangen mit seinem Segen und Stempel amtlich machen möge und dann für eine erste Proberunde auf die Straße.