Baustellen


Du darfst dich in der technischen Endphase wägen, wenn du dich dabei erwischt, wie du Zündkabel mit Kabelbindern bündelst



Neue Kabel und neue Stecker an neuen Spulen. Soll wohl funken



Doch zuvor besorgen wir es dem Eimer noch einmal richtig schön von hinten. Die neue Abgas-Rosette ist zwar mit einem gut gemeinten dB-Eater bestückt – der hat jedoch eher symbolischen Charakter, denn die Gase können ihn in Ermangelung eines Abschlusses ungehemmt umgehen. Bringt so natürlich nichts – außer vielleicht einer netten Alibi-Optik



Mit einem Drehteil bringen wir Funktion in die Materie. Jetzt müssen die Motorwinde tatsächlich durch den Einsatz und sich phonetisch ihrem Alter angemessen benehmen. Die Nachrüstung verlief reibungslos, da sich nicht nur der Eater, sondern auch der Haupteinsatz komplett herausnehmen lassen



Ein Loch machen wir dicht, ein anderes bohren wir neu. 24mm misst die klaffende Wunde, dir wir direkt hinter den Sammler ins Rohr gerissen haben



Hinein kommt eine M18x1.5 VA-Gewinde-Hülse…



… welche eingeschweißt fortan der Lambda-Sonde Halt gewähren wird. Ein bisschen Abstand zum Kollektor ist wichtig, damit wir alle vier Zylinder erhaschen und nicht nur einen. Der Abstand zum Endpott- Ausgang ist immer noch groß genug, so dass die Atmosphäre keinen verfälschenden Einfluss ausüben kann



Sonden müssen immer in einem Winkel oberhalb des Horizonts zustoßen, so dass kein Kondenswasser oder andere Suppen hineinlaufen können. Ein paar Grad reichen aus, um der LSU das Leben eminent zu verlängern. Keramik-Paste verhindert ungewolltes Festbrennen



Klar, könnte man die Batterie auch auf einen kleinen Rollwagen packen und an den Kabeln hinter sich herziehen – aber im Krad verbaut gefällt sie uns besser. Wenn diese hässlichen Klumpen nur nicht immer so viel Platz beanspruchen und doof in der Gegend rumlungern würden. Stichwort: freies Rahmen-Dreieck, von dem wir nach wie vor ums Verrecken nicht abweichen wollen



Das ist unser Lösungsansatz für das Debakel: eine dickwandige passend zugeschnittene und in Form gekantete Alu-Platte



Hinzu gesellt sich dieses seltsame anmutende Teil aus VA, das ein wenig an eine abgebrannte Gorch Fock erinnert



Es wird von oben mittels versenkter Schrauben mit der Alu-Wanne verschraubt…



… und stabilisiert diese im statisch drangsalierten Knickbereich



Das Ganze wird unterhalb der Schwinge an der ehemaligen Hauptständer-Aufnahme montiert. Der AGM-Akku (wir wollen möglichst viel Kapazität, deshalb keine LiFePo4) wiegt ordentlich was, würde über den langen Hebel intensiv auf den gebogenen Bereich einwirken und diesen langfristig malträtieren. Das angeschraubte ultra-formstabile Trägerwerk kompensiert den anfälligen Bereich und verhindert potentielle materialmordende Schwingungen. Von dem gesamten Krempel ist nachher nicht mehr viel zu sehen. Das Bild ist in Bodenhöhe aufgenommen. Steht man vor dem Hocker, ist der Akku unsichtbar



Von der anderen Seite ist er gar nicht auszumachen. Schwere Teile möglichst tief zu montieren, macht sich auch im Fahrverhalten positiv bemerkbar. Zudem sind die Wege vom Generator über den Regler (nächste Folge!) zum Akku somit mega kurz, was wiederum die Elektronen total toll finden



Wir verbauen immer zwei Massekabel, jedes einzelne üppig dimensioniert und beidseitig mit angelöteten Ösen bestückt. Nur so erzielt man optimalen Stromfluss und dauerhaft korrosionsfreien Kontakt. Schrumpfschlauch mit Innenkleber versiegelt die Sache zusätzlich. Einen Strang erden wir am Motor…



… und der zweite kommt an den Rahmen. So sind alle Verbraucher kurz angebunden und der jeweilige Saft muss nur wenige Kontaktstellen durchwandern. Massekabel sind die mit Abstand wichtigsten Kabel am Ofen. Denn ganz egal welcher Verbraucher, ob Licht, Zündung, Taster oder Kaffeemaschine im Topcase – das Massekabel ist ausnahmslos Teil jedes Subsystems und für alle zusammen. Vernünftige Masse-Anbindung ist deshalb das A&O – ganz egal ob originaler Serien-Hocker oder Eigenbau-Mopete. Die schrottigen OEM-Kabel gegen zwei hochwertigere auszutauschen, tut jeder Elektrik gut, verbessert deren Leistung und vermeidet dauerhaft Probleme. Kein anderes Kabel wird so fahrlässig unterschätzt, wie die Masse-Litze



Während wir exzessiv über Massekabel sinniert haben, waren die Flansch-Schellen im Entroster-Bad. Nach dem Abtrocken noch einmal überwischen und dann ab in die Farb-Sauna. In der kommenden Folge verlieren wir uns in jeder Menge elektrischer Detail-Arbeit und toben uns dabei kreativ aus. Nach der ganzen Pflicht-Arbeit, wird es dringend Zeit für ein bisschen entspannende Kür. Bis dahin ein relaxtes Jehova!