Abbruch


Der Tank selber ist wohl das Bauteil, mit dem wir die wenigste Arbeit haben werden. Seine Substanz ist wunderbar, Rost und Beulen gibt es dank Kunststoff-Korpus nicht. Also nur eben überschleifen, grundieren, Farbe drauf und gut is‘. Wäre da nicht eine kleine, fiese, gelbverzinkte, ominöse Seitenklappe.

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Wie die meisten Tanks von Hobeln mit Einspritzung, hat auch die Triumph eine Grundplatte mit diversen Anschlüssen, Pumpen-Chassis und Benzindruck-Regler-Port. Jedoch sitzt sie bei unserem Exemplar nicht unter dem Bottich, sondern seitlich- und wird später sichtbar sein. Deshalb gibt es einiges zu tun.

Insbesondere, wenn Briten in die Jahre kommen, häufen sich die Probleme in dem Bereich. Undichte Schnellkupplungen, zerbröselnde Dichtungen, verstopfte Kanäle. Auch unser Tierchen macht da keine Ausnahme. Starten wir mit der Belüftungen und Dränage für Regenwasser. Die „Dichtung“ sieht aus wie ein frisch überfahrener Igel und der Stutzen ist innerlich aufgeblüht und verwehrt den Durchlass



Nachdem wir die Serienteile extrahiert und das Gewinde auf selbstdichtendes NPT umgeschnitten haben, wandern vernickelte Messing-Push-In Fittinge an ihre Stelle. Sie beseitigen nicht nur die Engstelle der originalen Stutzen und sorgen für mehr Durchlass, sondern sind auch resistent gegen Dichtgammeln. Und sie sehen einfach schweinewichtig aus – was alleine schon ausreicht



Die Push-In Fittinge erleichtern zudem das Abnehmen des Tanks und erlauben die Verwendung ansehnlicher Leitungen



Das Demontieren des Tanks hat auch dieser Schnellverschluss erleichtert. So schnell, wie er beim schief Angucken abgebrochen ist, hätten wir ihn nicht ausclipsen können



Hier kann man schön sehen, wie UV-Strahlung, Verschleiß und Materialermüdung dem Teil zugesetzt haben. Lediglich der helle Bereich ist die akute Bruchstelle und hatte noch Substanz. Die dunkleren Stellen waren schon lange rattig. Richtig dicht gehalten hat das Teil im abgezogenen Zustand auch nicht mehr. Mit dem Kollaps haben wir gerechnet, wir tauschen beide Anschlüsse aus. Plastik ist an dieser Stelle einfach nur Scheiße!



Während metallener Ersatz unterwegs ist, bohren wir die Reste aus und schneiden die Gewinde nach. Vorsicht, zölliges Gewinde!



Kein Eingreifen erfordert hingegen der Benzindruckregler. Triumph setzt an dieser Stelle erfreulicherweise auf Ware aus dem Auto-Bereich. Die Teile sind ausgereift, langlebig und wartungsfrei. Schön am Aufdruck zu sehen: der Druck ist fix auf drei Bar fest eingestellt. Solche Kollegen eignen sich übrigens auch wunderbar für den Umbau von Versagern auf Spritze. Sie sind sehr kompakt und für kleines Geld im Dosen-Handel zu erhaschen, z.B. von Bosch und Co..



Wir haben diese Sorte Druckregler schon mehrfach verbaut. Hier z.B. in das Gehäuse eines defekten AEM-Druckreglers…



… aber auch in eigens angefertigte Behausungen wie diese



Das aber nur am Rande, zurück zur Britin: der haben wir inzwischen das Gefieder gestrichen. Das Schema hat sich mehr oder weniger von alleine ergeben, während wir das ursprünglich geplante bereits abgeklebt hatten. Ein echter Last-Minute-Akt also Und weil wir es einfach nicht abwarten konnten, haben wir die Brocken für einen visuellen Check gleich mal über den Kadaver geworfen. Im nächsten Teil gibt es dann reichlich Augenfutter vom derzeitigen Stand der Mühle, welcher dem finalen Antlitz schon sehr nahe kommen wird. Das Beste an diesen zwei Vorab-Bildern jedoch ist: sie dokumentieren das Ende der elendigen Schleif- und Staub-Phase des Umbaus, mit der wir uns die letzten Wochen die Bude wiederkehrend kontaminiert haben. Ab jetzt steht nur noch Mechanik und Elektrik auf dem Speiseplan, schlimmstenfalls noch etwas Schweißen und Flexen. Verglichen mit dem garstigen GFK-Terror ist das jedoch Kindergeburtstag. Zeit zum Feiern. Yeehaaaaaaa, Motherfuckers!