Cooler als Fonzie


Es stand von Beginn an außer Zweifel, dass wir massiv Hand an den Kühlkreislauf legen würden – und das nicht nur wegen der gruseligen Thermostat-Metastase, die wie ein Furunkel links vor dem Motor wuchert. Auch der Radiator selber versetzte uns lediglich in sehr überschaubare Verzückung. Bei einer gestrippten Kiste wird der Heizkörper unausweichlich zum Stil-Element, der sich nicht mehr hinter der Plaste verstecken kann. Machen wir also was draus!





Jetzt, wo das alte Plaste-Mobiliar zur Entsorgung an der Straße steht und wir freien Zugriff auf den Hauswirtschaftsraum der Triumph haben, bauen wir gleich mal den kompletten Auspuff ab – der bekommt nämlich im Verlauf noch eine Frischzellenkur. Zwar hat das Abschrauben der fürchterlich vergammelten – und somit stets Desaster-gefährlichen – Muttern gut funktioniert, jedoch kam mit der letzten der Bolzen mit raus



Diagnose: komplett festgerostet. Machen wir also Nägel mit Köpfen und ziehen auch noch die fünf restlichen Milchzähne



Nichts abgerissen, alle Kopf-Gewinde heile – püüüüüh! Ein Krümmer-Stehbolzen hat`s nicht einfach: Hitze, Spritzwasser und Dreck machen aus Mutter und Gewindestück gerne eine untrennbare Einheit. Widrige Lebensumstände schweißen halt zusammen. Wir ersetzen die Rost-Stengel durch frisches Edelstahl-Geschmeide. Das ist resistent gegen Gammel



Muttern kommen bei uns an dieser Stelle stets aus Messing zum Einsatz. 100% festbrenn-resistent und un-gammelbar



Jetzt aber zurück zum Kühler. Links das alte originale Waschbrett, rechts das Objekt unserer Begierde. Gebogen, nagelneu und größer, eigentlich einem japanischen Supersportler zugedacht – jetzt im britischen Exil



Nach ein paar Eingriffen sitzt der Frischling oben schon mal an den alten Aufnahmepunkten am Rahmen



Lenkanschlag-Test: problemlos bestanden, da kollidiert nichts



Die untere Strebe schweißen wir aus VA und nutzen die ehemalige, nun freie Halterung der Kühlwasser-Schlauch-Führung als Ansatzpunkt. Die Basisplatte ist so gestaltet, dass sie exakt in die Aussparung passt. Durch den Formschluss ist sie 100% verdrehsicher



Der obere Schlauch fluchtet schon bei der ersten Anprobe. Herrlich!





Anders der Anschluss an der Wasserpumpe. Denn entgegen dem Original, sitzt der zweite Abgang des neuen Kühlers auf der anderen Seite. Und die beiden Stutzen wollen nun mal zwanghaft mit einander verbunden werden – und das möglichst auch noch so, dass es nicht Scheiße aussieht. Von unten Links nach oben Rechts – das erfordert ein amtliches Aquädukt. Wo sind die Römer, wenn man sie mal braucht?! Die Auflösung folgt im kommenden Kapitel




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